Ernährung & Medizin 2007; 22(3): 121-126
DOI: 10.1055/s-2007-981602
Originalia und Übersichten
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Ernährung bei Lebererkrankung

Chronische Leberinsuffizienz vor TransplantationNutritional intervention in liver insufficiencyA. Schneider, M. Momma
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Publication Date:
30 August 2007 (online)

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Zusammenfassung

Da die Leber das Hauptstoffwechselorgan darstellt, sind die metabolischen Störungen bei Leberinsuffizienz komplex und führen rasch zur Mangelernährung. Der Ernährungsstatus ist von erheblicher prognostischer Bedeutung sowohl in Bezug auf die Leberfunktion als auch für das Überleben dieser Patienten. Neben einem Energiedefizit kommt dem Muskelwasting eine besondere Bedeutung zu. Auch die Prognose nach Transplantation ist durch eine Mangelernährung deutlich verschlechtert. Die Ernährungstherapie sollte frühzeitig vor manifest werdender Mangelernährung initiiert werden. Schon mit diätetischen Maßnahmen ist eine Verbesserung des Ernährungsstatus zu erreichen. Das Therapiekonzept sollte aber bei nicht ausreichender oraler Ernährung auch die Möglichkeiten der enteralen und parenteralen Ernährung nutzen. Spezifische Stoffwechselprobleme wie die Enzephalopathie können durch ernährungsmedizinische Intervention, z.B. durch den Einsatz von verzweigtkettigen Aminosäuren, moduliert werden.

Summary

The liver is the central organ for metabolism; therefore metabolic disturbances are complex and induce malnutrition rapidly. The nutrition status is of significant prognostic relevance both for the liver function and survival of these patients. Due to the energy deficit, muscle wasting becomes more important. Apart from that, outcome after transplantation is worsened significantly through malnutrition. Nutrition therapy should be initiated early in the course of disease before manifestation of malnutrition. At that point, the dietary measures are able to improve the nutrition status. The therapy conception should be performed using enteral and parenteral nutrition if oral nutrition is insufficient. Specific disturbances of metabolism, as encephalopathy, can be modulated by nutritional intervention, i. e. through supplementation with branched-chain amino acids.

Literatur

Dr. Andrea Schneider

Gastroenterologie/Hepatologie und Endokrinologie

Medizinische Hochschule Hannover

Carl-Neuberg-Str. 1

30625 Hannover

Email: Andrea.S.Schneider@gmx.de